Kinder-/ Jugend-& Familienberatung Gaby Hammer
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Corona - Woche 7

Ich kenne meine Kleine: Süße 10 Jahre, sportlich, quirlig, lebensfroh und ein echter Sonnenschein. Es sei denn ihr Bruder muss sie mal wieder zum Schreien bringen! Dann heißt es “Ohren zuhalten”.

Gestern schon kam sie morgens aus ihrem Zimmer – hängende Schultern – gesenkter Blick – müdes Lächeln. So gar nicht meine Kleine! Ihre Aufgaben für die Schule hat sie aber trotzdem tapfer gemacht. Nachmittags ging es dann wieder besser. Auch dank des zweiten Eis, das ich dann doch gestattet hatte. Scheiß auf die Vernunft! It´s Corona-time! Da ist doch alles anders. Warum nicht auch die Vernunft.

Heute morgen waren die Schultern noch tiefer, der Blick noch gesenkter, das Lächeln noch müder.

„Mama, ich hab´ keinen Bock!“ - Damit meint sie die Aufgaben für den heutigen Tag.

„Ich weiß, Spatz. Sollen wir es vielleicht zusammen machen?“ Sie nimmt mein Angebot gerne an und setzt sich unten an den Esstisch. Während ich noch ein paar Kleinigkeiten aufräume, hat sie die Geschichte schon fast geschrieben. Sie liegt dabei mit dem Kopf auf dem Tisch und schreibt und schreibt und schreibt. Als Kind konnte ich das auch. Heute frage ich mich, wie man aus dieser Position überhaupt das Geschriebene erkennen kann. „Fertig“, sagt sie nach kurzer Zeit und hat eine schöne Geschichte zu Papier gebracht. Aber als ich sie anschaue, erkenne ich ... NIX! Null! Gar Nix! Keine Mimik - keine Freude - kein Gar-nix! Jetzt mache ich mir echt Sorgen.... „Super! Das ist eine schöne Geschichte! Und wer ist Max?” - “Steht doch da.... mein bester Freund!” Sie hat keinen Freund namens Max. Aber ist ja auch egal..... Immer noch den Kopf auf dem Tisch antwortet sie genervt, irgendwie auch emotionslos: “Mami! Das ist eine Fantasiegeschichte.” - Na klar... Weiß ich doch... Ich schaue sie wieder an und bin mir sicher: das wird heute nix... “Weißt Du... Dann machen wir Mathe heute Nachmittag!? Oder erst morgen...“ Es folgt ein emotionsloses „Ja“ und sie legt den Kopf wieder ab. “Aber eigentlich habe ich heute Nachmittag auch keinen Bock!”

Auweh! Meine arme Kleine. Jetzt ist der Corona-Frust bei ihr angekommen. Sie vermisst Freunde, Schule, ihre Lehrerin, einfach alles. Jetzt bin ich also gefragt.... Was tun?? Noch mehr Eis? Morgens um halb zehn? Ist wohl auch keine Lösung....

„Weißt Du was? Ich schreibe die Aufgaben und Du rechnest, ok?“ - „Echt jetzt?“ - „Klar, warum nicht.“ Und dann sitze ich da und schreibe und rechne. Naja, ist ja jetzt auch egal. Und während ich so schreibe und rechne, male ich die Seite bunt. Hier noch ein Smiley, da noch ein Herzchen. Und der Lehrerin sollte ich vielleicht auch noch mitteilen, dass ich das geschrieben habe, weil es meiner Kleinen heute nicht so gut geht. Aber das sieht sie wahrscheinlich selber. Meine Schreibschrift ist ja schon längst überholt. ;-)

Dann nimmt sich meine Tochter einen Buntstift und malt mit. Ihre kurzen Zweifel, ob sie wegen der überbunten Seite Ärger bekommen könnte, sind schnell verflogen:

It´s Corona-time! Yeah!

Und dann sind wir fertig. Eine wirklich freundlich bunte Seite ist entstanden und der Anblick bewirkt Wunder: Sie lacht, strahlt und albert herum. „Mami! Das hat Spaß gemacht! Und sieht toll aus! Was meine Lehrerin wohl sagen wird, wenn sie die Seite sieht?“, lacht sie und scheint wieder mein Sonnenschein zu sein: klein, quirlig, fröhlich und lebensfroh...  Und dann haben wir ihrer Lehrerin ein Foto dieser Seite geschickt mit dem Titel:            „Home-Schooling – manchmal muss es auch anders...“

Tschakka – Wir müssen das schaffen! Wir werden das schaffen !! 

Corona kann uns mal !!

 

"Mit Herz & Seele"

  Familienberatung

Gaby Hammer

 

Kinder-/ Jugend- &

Familienberaterin


Psychologische Beraterin/

Personal Coach

 

zertifizierte Mentaltrainerin

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