Kinder-/ Jugend-& Familienberatung Gaby Hammer
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Zuviel Fürsorge - Geht das?

Nein, sollte man meinen. Denn, wenn ein Säugling in seiner Wiege liegt und schreit, weil er dadurch sein unerfülltes Bedürfnis nach Nahrung oder Zuneigung ausdrückt, dann besteht kein Zweifel daran, dass es kein Zuviel an Fürsorge ist, ihn herauszunehmen und dieses Bedürfnis zu stillen, ihm die Brust oder Flasche zu geben, ihn dabei im Arm zu halten. Auf diese Weise erhält er ein Höchstmaß an Zuneigung, ein Gefühl der Sicherheit und das eindeutige Signal, geliebt zu werden. Das alles ist für einen Säugling überlebenswichtig, stärkt sein Urvertrauen, das Vertrauen in die Verlässlichkeit seiner Umwelt und legt damit den Grundstein für ein gesundes Selbstvertrauen.

Was aber, wenn sie älter werden?

Schlagwörter wie Selbstbestimmung, Selbsttätigkeit und Autonomie tauchen auf und auch die damit verbundenen unliebsamen Diskussionen und Konflikte, wenn sie uns deutlich zu verstehen geben: „Lalleine machen!“ Wie schwierig ist es für uns Eltern, dem gerecht zu werden, eigene Ängste zu ignorieren und das richtige Maß zu erkennen. Denn: Wir wollen doch eigentlich nur das Beste für unser Kind! Wollen es schützen und vor den vielen negativen Erfahrungen bewahren, die wir schmerzhaft machen mussten. Und deshalb sind wir oftmals versucht, unseren Kindern die Dinge abzunehmen und ihnen Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen. Das ist gut gemeint. ABER:

An den eigenen Grenzen wachsen

Genau diese gutgemeinten Absichten führen oftmals dazu, Kinder in ihrer Entwicklung auszubremsen. Denn für ihre geistige und körperliche Weiterentwicklung und die Bildung eines gesunden Selbstvertrauens ist es enorm wichtig, „am eigenen Leib“ die Dinge zu erfahren, die die eigenen Grenzen aufzeigen und spüren lassen. Wörter wie Frust, Enttäuschung und der Ärger über die eigene Begrenztheit klingen vielleicht unangenehm und scheinen es auf den ersten Blick wert zu sein, vermieden zu werden. Aber genau diese Situationen sind es, die unsere Kinder weiter bringen und an denen sie wachsen können. Auf diese Weise entwickeln sie den Willen, es noch einmal zu versuchen oder ermutigen auch dazu, eigene Strategien und Lösungswege zu finden und das so lange, bis es klappt. Wie unglaublich gut und erfüllend ist dann das Gefühl, es geschafft zu haben! Das stärkt das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, macht neugierig auf mehr und Lust, das Leben weiterhin mutig zu erfahren. Denn genauso sind sie auf die Welt gekommen: versehen mit einer ordentlichen Portion Mut und Neugier.

Gefühlswelt kennen & verstehen lernen

Ganz abgesehen davon entdecken und erfahren Kinder in den vielen Situationen und Begegnungen die breite Palette ihrer Gefühlswelt. Frust, Freude, Enttäuschung, Stolz, Lust, Neugier, Ärger sind Empfindungen, die ihnen und auch uns täglich begegnen. Sie alle kennen zu lernen, zu erleben und ausleben zu dürfen, ob angenehm oder unangenehm, sie deutlich zu spüren und auch regulieren zu können und auch manchmal die leidigen Konsequenzen daraus zu erfahren, macht Kinder zu sozial und emotional starken Persönlichkeiten und fördert ihre Empathiefähigkeit. Wie sonst sollen sie begreifen, wie sie es machen sollen, wenn sie nicht kennenlernen durften, wie es nicht funktioniert?

Es hat also nichts mit Versagen zu tun, wenn es einmal nicht geklappt hat. Aber viel mehr damit, es einfach einmal mit Mut und Neugier ausprobiert zu haben, um etwas daraus zu lernen. Das bereitet sie viel besser und wirklich kompetent auf das vor ihnen liegende Leben vor, wenn wir Eltern irgendwann einmal nicht mehr (be-) schützend vor ihnen stehen werden.

"Mit Herz & Seele"

  Familienberatung

Gaby Hammer

 

Kinder-/ Jugend- &

Familienberaterin


Psychologische Beraterin/

Personal Coach

 

zertifizierte Mentaltrainerin

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